Otto Oppenheimer hat in Bruchsal bleibende Spuren hinterlassen: In der Stadt geboren und aufgewachsen, übernahm er später die Tuchgroßhandelsfirma seines Vaters, ein florierendes Unternehmen. Die
Familie Oppenheimer engagierte sich auf vielfältige Weise im sozialen Bereich, sei es als Kunstmäzene, Stadtverordnete oder Vereinsförderer. Als Mitglied der Großen Karnevalsgesellschaft Bruchsal
verfasste Oppenheimer das beliebte Lied vom "Brusler Dorscht". Der Nationalsozialismus setzte diesem Wirken jedoch ein Ende. Seiner Ämter enthoben und zum Abverkauf der Firma gezwungen, blieben
Otto Openheimer und seiner Familie nur die Ausreise in die USA.
"Es gehört zum Bittersten, was es gibt, die Heimat für immer aufzugeben", schrieb er dazu. 1951 starb Otto Oppenheimer in New York.
Mit: Stefanje Meyer, Frederik Kienle, Camil Morariu
Premiere: 10. November 2013
Probenfabrik Badische Landesbühne Bruchsal
"Olivier Garofalo hatte historische Dokumente anschaulich aufbereitet und in die Szenerie einer einfachen Gaststätte gestellt. Zwischen Tresen und Stammtisch erörterten Stefanje Meyer und Frederik Kienle die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation im Bruchsal des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und erzählten abwechselnd die Geschichte der Familie Oppenheimer. Mitten in das bedeutungsschwere Gespräch platzte Camil Morariu als Otto Oppenheimer mit einem heiteren Lied auf den Lippen."
Badische Neueste Nachrichten/Sibylle Orgeldinger
"Ohne Einschränkungen ist diese Lesung zu Otto Oppenheimer nicht nur heimatgeschichtlich Interessierten zu empfehlen, auch wenn das Schicksal von Otto Oppenheimer und zumindest einem Teil seiner Familie, die immerhin fliehen und in der Fremde überleben konnten, Millionen anderer jüdischer Menschen nicht beschieden war."
bruchsal.org/Rolf Schmitt