Auftragswerk für das Rheinische Landestheater Neuss
Im Sterben liegt sie, die Freiheit, liegt er, der Widerstand, gegen ein cäsarisches
Imperium, das seine Bürger*innen mit Gladiatorenspielen, Hightech-Gadgets und
Suchtmitteln kontrolliert. Gerade hat der Kanzler Franz Gaul die ehemalige Republik
in einen autoritären Unrechtsstaat verwandelt. Mit national-chauvinistischer Rhetorik
manipuliert er die breite Masse, während im Keller der kümmerliche Rest an Widerständlern
um den Oppositionspolitiker Carl Philippe hockt und so tief in die Bouteille
schaut, bis ihnen grün vor Augen wird. In diese allgemeine Hoffnungslosigkeit tritt
plötzlich ein Mädchen vom Land – naiv, entschlossen, wunderlich und scheinbar gottgesandt:
Johanna. Unter ihrer Führung sind die Rebellen plötzlich bereit, sich ins
System zu hacken, um die Menschen aus ihrem kollektiven Albtraum aufzuwecken.
Doch dann schlägt das Imperium zurück …
RLT-Hausautor Olivier Garofalo nimmt die historische Johanna von Orléans als Vorlage,
um alarmierende Entwicklungen unseres demokratischen Zusammenlebens zu
thematisieren und der Frage nachzugehen: Wie ist politisches Handeln möglich,
ohne alles nur noch schlimmer zu machen?
Uraufführung am 22. April 2023, Rheinisches Landestheater Neuss
Inszenierung: Susi Weber
Bühne und Kostüme: Isabel Graf
vertreten durch Felix Bloch Erben
Presse
„Nur 75 Minuten dauert diese Uraufführung. Und die haben es in sich. In Zeiten, wo die AfD immer mehr Anhänger gewinnt, scheint das Szenario gar nicht so weit weg. (...) Das Ende dieser Johanna ist ein wenig anders. Zwar landet auch sie im Gefängnis. Aber: War alles nur geträumt?"
(Rheinische Post/Helga Bittner)