Warte nicht auf den Marlboro-Mann

Auftragswerk für das Theater der Stadt Aalen

 

Auf einem Krankenhausflur treffen zwei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander. Sarah hat gerade vom Motorradunfall ihres Lebensgefährten erfahren und ist aus dem Büro – das Handy im Anschlag – herbeigeeilt. Der gutmütige Pedro, ein Motorradkumpel ihres Freundes, hat sich mit viel Proviant offensichtlich auf eine längere Wartezeit eingerichtet. Pedro und sein Hobby verkörpern für sie eine unbedarfte, irrationale Lebenshaltung, die sie strikt ablehnt. Während die beiden über persönliches Risiko und den Einsatz für die Gemeinschaft diskutieren, wird die Wartezeit unerklärlich lang. Auf Sarahs Handy gehen zunehmend dringende Nachrichten ein, deren Inhalt sie geheim hält. Pedro fragt sich, warum Sarah als Mitarbeiterin eines Waffenfabrikanten eigentlich ständig auf Abruf sein muss. Und Sarah stellt die Ehrlichkeit ihres Partners, ihre ganze Beziehung und schließlich sogar Pedros Identität in Frage.

 

In dem Kammerspiel werden den Figuren nach und nach alle Sicherheiten entzogen. Der anonyme Krankenhausflur wird zu einem unheimlichen Ort, in dem Sarah und Pedro von der Welt vergessen auf Erlösung warten – oder auf den großen Knall.

  

Uraufführung am 19. Oktober 2019, Theater der Stadt Aalen

Regie: Jonathan Giele

Ausstattung: Angelika Daphne Katzinger

Dramaturgie: Tina Brüggemann 

 

Weitere Inszenierungen

Kaleidoskop Theater Bettemburg (Luxemburg), Premiere: 24. Februar 2021, Regie: Heidemarie Gohde

Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau, Premiere: 14. Juli 2021, Regie: Patricia Hachtel

Badische Landesbühne Bruchsal, Premiere: 8. Januar 2022, Regie: Carsten Ramm

Upstream Theater, Premiere: 12. april 2024, directed by Philip Boehm

 

Ins Polnische übersetzt von Grzegorz Stosz.

Ins Englische übersetzt von Philip Boehm

  

Presse

 

"Die Protagonisten geraten aneinander, provozieren, weisen gegenseitig Schuld zu, stellen einander bloß, zerbröseln die Sicherheiten ihrer Existenz und Werte. Sie nähern sich an, krallen sich ineinander fest, stoßen sich ab, enden in erschöpfter Distanz und Sprachlosigkeit. (...) Es lohnt sich sehr, die gute Stunde für großartiges Theater auf der Studiobühne zu investieren."

Schwäbische Post/Rainer Wiese

 

"Die Uraufführung von Olivier Garofalos Theaterstück  „Warte nicht auf den Marlboro-Mann“ könnte auf den ersten Blick tatsächlich an Samuel Becketts „Warten auf Godot“ erinnern, bei dem Estragon und Wladimir sich den Kopf über die menschliche Existenz in der Grenzsituation zwischen Leben und Tod zerbrechen. (...) Autor Garofalo lässt die Schauspieler das ganze zur Verfügung stehende Repertoire durchdeklinieren. (...) Zwei  grundverschiedene  Lebensmodelle prallen aufeinander, um sich  gleichzeitig  zu überkreuzen. (...) Die auf der Bühne  problematisierte Frage ist jedoch, wie verändert sich das  soziale Miteinander, wenn  Verantwortung ausgeblendet wird, das Eigeninteresse, die Gewinnmaximierung stattdessen an erster Stelle stehen, der Mensch zum Humankapital wird. Genauso desaströs der egoistisch gelebte Freiheitsbegriff ohne Werte."

Aalener Kulturjournal/Markus Lehmann

 

"Je mehr es um den Begriff der Sicherheit geht, umso sicherer wird, dass eben nichts sicher ist. Und weil nicht nur die „Innere Sicherheit“ nicht sicher ist sondern auch das Leben, geht es in diesem packenden Stück schlichtweg auch um den Sinn des Lebens."

Aalener Nachrichten/Markus Lehmann

 

"Der Autor und Dramaturg Olivier Garofalo, der an der Badischen Landesbühne Chefdramaturg war, fragt mit dem 2019 in Aalen uraufgeführten klugen Kammerspiel WARTE NICHT AUF DEN MARLBORO-MANN nach der wechselseitigen Bedingtheit von Freiheit und Sicherheit. Seine Figuren unterlaufen die gängigen Erwartungen. (...)Die Frau und der Mann, die Sarah und Pedro heißen, sprechen in oft unvollständigen Sätzen, lassen wesentliche Wörter aus – als könnten sie sich nicht entscheiden oder scheuten sich davor, sich festzulegen oder festlegen zu lassen."

 BNN/Sibylle Orgeldinger

 

 "Don´t Wait for the Marlboro Man uses different conventions to tell a somber story that penetrates your consciousness and sticks with you long after leaving the theater."

BroadwayWorld/James Lindhorst

 

"The play is gripping. There is a wisp of mystery in it. (...) It is a strange and fascinating story."

 BroadwayWorld/Steve Callahan

 

"Company founder Philip Boehm has translated from the original German, retaining a tantalizing European flavor in the script by Olivier Garofalo of Luxembourg. (...) The dialog, like a motorbike tour, is full of wide-open straightaways and hairpin turns. In the fast-paced stretches, "Don't Wait for the Marlboro Man" reads like the conflicted blank verse of a dying man. In its more coiled moments (where Sarah tries to impose order on these child-like men), there's also a sense of whiplash from her suddenly crushed hopes and the blame she puts on Pedro. (...) In spite of my own instincts, I must confess that literary conceits (like ant colonies and broken-down vending machines) actually can make good substitutes for stage combat. In this case, they are "war by other means.""

Talkin Broadway/Richard T. Green

 

"The contrast between Sarah and Pedro is striking. I hesitate to say more about them and their friend in common because one of play’s great fascinations is piecing together the tidbits of information revealed in the halting conversation. Thoughts are frequently begun but not finished, as if the speaker is unsure how to proceed. Inferences must be made by both the characters and the audience."

HEC/Gerry Kowarsky

 

 

vertreten durch Felix Bloch Erben